26.06.2013, 12:10 | #1 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Frontblinker (1956)
Hallo!
Wir restaurieren grad ein TLF aus dem Jahr 1956. Ausgeliefert wurde es damals ohne RKL, sondern nur mit zwei nach vorne gerichteten Blinkern. (Dazu suche ich ja auch grad passende Scheiben... ) http://www.feuerwehr-buxtehude.de/fa...t/fa_10alt.htm Wer kann mir denn einmal Infos zu der verbauten Technik geben? Welche Leuchtmittel (Wattstärke) waren darin verbaut? Wie haben die geleuchtet, geblinkt etc.? Gleichzeitig, abwechselnd? Was war als Ansteuerung verbaut? Ein normales Blinkrelais? Wie sah es damals mit dem SoSi aus? Jetzt verbaut sind zwei uralte Hella Starktonhörner. Könnten die original sein? Wie war die Klangfolgeverriegelung in Kombination mit den Frontblinkern gelöst? Das Sosi müsste ja auch funktionieren, wenn die Kennleuchte grad nicht blinkt... Gibt es da irgendwo ein Video zu? |
26.06.2013, 13:28 | #2 |
Moderator Name: Jan
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Schimpfen sich diese gerichteten, blauen Leuchten nicht auch "Kennscheinwerfer"?!
Blinkend habe ich sie noch nicht wahrgenommen, immer leuchtend (auf Oldtimerausstellungen, usw.). Damit wäre die Klangfolgeverriegelung kein Thema mehr oder du umgehst sie (Klemme KE an Masse). |
"Das Problem bei Zitaten aus dem Internet ist, dass man nie weiß, ob sie auch echt sind."
Galileo Galilei (1638) Moderator schreibt orange. Geändert von Jango112 (26.06.2013 um 13:31 Uhr). |
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26.06.2013, 13:33 | #3 | |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Zitat:
Hmm, ich bin dafür deutlich zu jung, um es noch zu wissen, aber dieses Video irritiert mich jetzt: http://www.youtube.com/watch?v=Y5nOO_Hf_WE | |
26.06.2013, 13:53 | #4 |
Silber-Mitglied Registriert seit: 26.04.2009
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Genau im Jahr 1956 gab es die Neufassung der StVO, erstmals war hier "blaues Blinklicht" vorgeschrieben. Somit ist das Fahrzeug im Video absolut StVO konform gewesen.
Was hier im Video noch zu hören ist, ist typisch für diese Zeit. Auf der einen Seite die alte Klangfolge und der Motorkugelwecker, der allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zulässig war. Die StVO spricht hier jetzt von: "Eine Warnvorrichtung mit einer Folge verschieden hoher Töne muss an Fahrzeugen angebracht werden, die aufgrund des § 52 Abs. 3 Kennleuchten führen." Hier auch noch ein paar Infos: http://sosi.myds.me/forum/showthread.php?t=5523 |
Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand (Arthur Schoppenhauer)
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26.06.2013, 16:15 | #5 |
Gold-Mitglied Name: Diethelm
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Die Anbringung und Beschaffenheit der blauen Kennscheinwerfer ist im Runderlass "Technische Vorschriften über die blauen Kennscheinwerfer an den Dienstfahrzeugen der Pol. und Feuerlöschpol." des RfSSuCfdDtPol im RMdI vom 3. April 1940 detailliert beschrieben. Daraus auszugsweise die "reine Lehre":
"Die Kennlichter sind über einen besonderen Schalter so anzuschließen, daß sie auch benutzt werden können, wenn die übrige Beleuchtung des Fahrzeuges ausgeschaltet und der Motor abgestellt ist." Für die Kennscheinwerfer mit 120 mm Lichtaustrittsöffnung waren "seidenmattierte Glühlampen von 20 Watt" vorgeschrieben, für die mit 200 mm Lichtaustrittsöffnung "seidenmattierte Glühlampen von 25 Watt". "Für Alarmfahrzeuge der Feuerschutzpol. und der Feuerwehren - mit Ausnahme der Pkw. - sind Ausnahmen zulässig." ----- Nach § 52 (3) StVZO 1951 war offenkundig nur Dauerlicht zulässig: "... dürfen mit einem zusätzlichen Scheinwerfer für blaues Licht (Kennscheinwerfer) ausgerüstet sein, ..." Blaues Blinklicht wurde wohl erst mit § 52 (3) StVZO 1956 eingeführt: "Mit einem oder zwei zusätzlichen Scheinwerfern für blaues Blinklicht oder einer oder zwei anderen Leuchten für blaues Blinklicht (Kennleuchte) dürfen ausgerüstet sein ..." |
"Was einer nicht öffentlich tun darf, soll er auch nicht heimlich tun." (Friedrich der Schöne von Österreich, 1286 bis 1330)
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26.06.2013, 16:50 | #6 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Danke für die detaillierten Infos. Das klingt für mich dann mal so, als wenn die bei uns wohl mal geblinkt hätten, da Baujahr 1956...
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26.06.2013, 17:25 | #7 |
Gold-Mitglied Name: Diethelm
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Da wirst du wohl sehr lange suchen müssen. Falls du diese Scheiben bis dahin "nachempfinden" willst:
"Die blaue Farbe des Kennlichts wird erzeugt durch eine kobaltblaue Glasscheibe (Farbton gem. Farbfilter BG2T 6515 - 1,5 mm stark - Tabelle Schott u. Gen., Jena)." Doch die gibt's leider nur noch selten beim Glaser seines Vertrauens. |
"Was einer nicht öffentlich tun darf, soll er auch nicht heimlich tun." (Friedrich der Schöne von Österreich, 1286 bis 1330)
Geändert von Diethelm (26.06.2013 um 17:31 Uhr). Grund: Tippfehler korrigiert |
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26.06.2013, 17:28 | #8 | |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Zitat:
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27.06.2013, 11:43 | #9 | |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Zitat:
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27.06.2013, 17:23 | #10 |
Gold-Mitglied Registriert seit: 28.03.2006
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In den 50ern gab es noch keine Klangfolgeverriegelung.
Zuerst wurden 35 W Birnen benutzt, Ende der 50er sogar 50 Watt Starktonhörner und Fanfarenhörner wurden zeitgleich benutzt. Die Fanfarenausführung ist eher für den Nahbereich, das Starktonhorn für den Fernbereich |
Wer hat`s erfunden ?
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27.06.2013, 17:29 | #11 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Oh, das klingt spannend.
Die Starktonhörner dürfen aus der Zeit stammen, aber die Klangfolge ist die aktuelle. Gute Frage, ob die mal anders war. Montiert ist auf jedenfall ein Steuergerät in eckiger Ausführung, also ohne Motor drin... Wahrscheinlich nicht original oder? |
04.07.2013, 08:29 | #12 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Danke an den edlen Spender...
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25.09.2013, 16:47 | #13 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Hallo zusammen!
Hier mal ein Foto mit den nun schon mal montierten Lichtscheiben. Wir suchen dazu passend immernoch ein Eisemann Tonfolgesteuergerät alter Bauart mit der alten deutschen Tonfolge. Gruß |
01.07.2015, 14:15 | #14 |
Bronze-Mitglied Registriert seit: 20.09.2004
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Moin!
Im anderen Thread geht es ja grad um ein mögliches originalgetreu funktionierendes Steuergerät. http://sosi.myds.me/forum/showthread.php?t=24758 Wie genau waren denn diese Kennscheinwerfer gesteuert? Es gibt Videos wo zwei Stück gleichzeitig blinken und andere wo sie abwechselnd blinken... Was war damals korrekt? Welches Relais könnte man dafür benutzen? Zeittakt liegt bei 0,78sec an/aus |
27.07.2015, 01:08 | #15 |
Registriert seit: 08.11.2009
Beiträge: 0
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...so wie ich das sehe hat das Eisenman-Motor-Tonfolge-Dings drei Kontakte 1. Hochtonhorn 2. Tieftonhorn 3. Blinklicht
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09.08.2015, 19:20 | #16 | ||
Bronze-Mitglied Name: Michi
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Beiträge: 349
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Zitat:
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Die Schaltung der Scheinwerfer geht immer über Relais, der Laststrom ist für das Steuergerät auf Dauer zu hoch. Im Kurzzeitbetrieb in der Sammlung geht es aber wohl, ist aber trotzdem nicht ratsam. Die originalen Fahrzeuginstallationen sind immer über Relais gelaufen. Da diese Relais je nach Tonfolgeschalter mal vom Hersteller des TFS, mal vom Fahrzeugaufbauer integriert wurden, gibt es beide Varianten. Bei Benutzung eines Wechselrelais konnten die Scheinwerfer alternierend blinken, bei Verwendung eines einfachen Relais blinkten sie synchron. Eine feste Vorgabe gab es nicht. Die Zeittaktung gibt ausschließlich der TFS vor, die Art des Relais hat darauf keinen Einfluss. | ||
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